China in acht Tagen

Natürlich reichen acht Tage niemals aus für dieses gewaltige Land aber schliesslich machen
die Asiaten Europa auch in einer Woche.

Ich habe eine Privatreise gebucht, Fahrer und Reiseleiter mit Deutschkenntnissen stehen
pünktlich in meinem Hotel bereit. Der Garten des Prinzen Gong steht auf dem Programm.
Der Garten ist sehr schön angelegt - eine kleine Oase. Bei einer Teezeremonie kann ich mich
vom Anblick der vielen (chinesischen) Touristen erholen. Eine Rikschafahrt durch die Hutongs und
der Besuch bei einem älteren Ehepaar zeigen mir mal die ersten Unterschiede zu unserer Lebensweise
auf. Ein interessanter Tag!
Karin und ihre Kollegen sind immer noch vollauf mit der Organisation ihrer Fachmesse beschäftigt.
Zeit also um eine Studie über chinesisches Bier zu beginnen!

Teezeremonie  mit der Rikscha durch die Hutongs
Beim Nachtessen kommen dann die ersten Problemchen. Die Speisekarte ist zwar auf Englisch übersetzt
aber eine gewisse Unsicherheit bleibt. Das Service Personal ist sehr freundlich und spricht etwas Englisch.
Das bestellte Essen war nicht nur geniessbar, sondern gut, wie eigentlich während der ganzen Reise.
 

Beijing zum Zweiten: Heute ist ist erstmal der Zoo dran. Wir schauen und nur die Hauptattraktion,
die Pandabären an. Danach geht's weiter zum Lamatempel. Es ist der grösste Lamatempel ausserhalb
Tibets und ist rund 250 Jahre alt. Die Anlage ist relativ gross und umfasst mehrer Tempelgebäude.
Hauptattraktion ist der 18 Meter hohe Buddha aus Sandelholz.
Der Nachmittag war dem Sommerpalast gewidmet. Palast, Park und künstlicher See gehen auf das
12. Jahrhundert zurück, 1860 und 1900 von französischen und englischen Kolonialtruppen zerstört, wurde
wurde diese wunderschöne Parkanlage von der Kaiserwitwe Cixi mit Unmengen von Geld wieder instand gestellt.
Der Sommerpalast gehört zum Weltkulturerbe der Unesco.

Panda Sommerpalast Laubengang im Sommerpalast


Beijing zum Dritten: Die grosse Mauer kann an drei Orten in der Nähe von Beijing besichtigt werden. Diese Mauerteile
wurden touristisch erschlossen und renoviert. Die Mauer ist rund 6000 Kilometer lang, Baubeginn war etwa 200
Jahre vor Christus. In Muntianyu , rund 70 Km von Beijing, kann die durchschnittlich 9 Meter hohe und 5 Meter breite
Mauer auf mehreren Kilometern begangen werden. Wer nicht gern Treppen steigt, ist fehl am Platz - das Gelände
ist sehr hügelig.  Trotz der Mauer gelang es den Mongolischen Barbaren unter Dschingis Khan um 1210 China zu
erobern. Auf der Rückfahrt machten wir Halt bei einer Fabrik für Cloissonee.
Abends stieg ich im Westbahnhof in den Zug Z19 nach Xian.

Die Mauer! Cloissonee Beijing Westbahnhof

Nach einer Nacht in Schlafwagen und knapp 1000 Km Ankunft in Xian, der alten Kaiserstadt.
Mein neuer Reiseleiter , Franz Li (Chinesische Reiseleiter für Deutschsprechende Touristen geben
sich gerne Deutsche Vornamen) brachte mich gleich zum Highlight, der Terracotta Armee. Mehrere tausend dieser
Tonkrieger bewachen das Grab von Kaiser Qin Shihuangdi. Alle sind lebensgross, keine zwei genau gleich -eindrücklich!
Zurück in der Stadt gings zuerst zu der kleinen Wildganspagode (Baujahr 684!) und danach zur sehr eindrücklichen
Stadtmauer. Das Rechteck ist 13.8 Kilometer lang, durchschnittlich 12 Meter hoch und an der Krone ebenso breit. Es
hat nur vier Eingänge.

Im Zug Nach Xian  Terracotta Armee  Halle 1: Terracotta Armee kleine Wildganspagode Hans, ein Bier aus Xian
Der Glockenturm, die Grosse Moschee aus dem Jahre 742  ein Markt und eine Farbrik  für dir Seidenverabeitung
standen auf dem Programm bevor es Richtung Flughafen ging. Die fehlenden Schachtdeckel (gestohlen) auf der
Autobahnauffahrt beunruhigten unseren Fahrer nicht weiter - Metall ist begehrt. Flug nach Guilin.

Strassenküche

Fong, meine neue Reiseleiterin wartete mit Fahrer bereits auf mich. Guilin, die kleinste der besuchten Städte (600'00
Einwohner) liegt am Li-Fluss und ist bekannt für die schöne Karstfelslandschaft. Der Elefantenrüsselberg und der Berg
der Bunten Schichten standen noch auf dem Programm.  Die Aussicht von zweiterem ist super!
auf dem Berg der Bunten Schichten

Die rund sechsstündige Fahrt auf dem Li-Fluss nach Yangshuo war schon lange ein Traum - und wurde wahr.
Der zeitweilige Regen schmälerte das Erlebnis nicht - ein Muss für jeden Landschaftsliebhaber!
Yangshuo ist zwar touristisch aber auch ländlich. Ein Fahrt mit einem Golfwagen vorbei an Bauern und
ihre Reisfeldern war das Geld wert!
Zurück nach Guilin mit Besichtigung einer Fabrik für Perlenverarbeitung und einer Tropfsteinhöhle, dann
Nachtflug nach Guangzhou.
Fischer auf dem Li  Karstfelsen am Li Fluss  Fong beim Kauf von Früchten

Guangzhou , früher Kanton, hat rund 10 Millionen Einwohner und liegt am Perlfluss. Philipp und sein Fahrer
erwarteten mich um 23 Uhr am topmodernen Flughafen.  Für heute gabs keine Besichtigungen mehr.

Nach dem Frühstück im Hotel direkt am Perlfluss, hiess es schon Aus-Checken; nur ein Tag war für
Guangzhou reserviert. Vorbei am Krankenhaus wo der erst SARS-Fall diagnostiziert wurde ging zum Ahnentempel
der Familie Chen. Die Familiemuss reich sein! Der Tempel ist gross und die Holz-, Jade- und Elfenbeinschnitzereien
sind edel. Auf dem Quingping-Markt konnte ich mich dann über traditionelle chinesische Medizin informieren:
Schlangen, Skorpione, Ameisen, Seepferdchen, getrocknete Pilze und Wurzel werden da angeboten wie bei
uns Kamillentee und Aspirin.
Mit dem Tempel der sechs Banyan-Bäume und einer weiteren Teezeremonie ging auch dieser Tag zu Ende.

Elfenbeinschnitzerei  Schlangen gebündelt...  ... und gerollt
Der Rückflug nach Peking dauerte 3 Stunden - China ist gross!